Der Wert von Wünschen – Zeit statt Zeug
Weihnachten ist die Zeit der Wünsche: Kinder schreiben Listen, Eltern suchen Geschenke, und in den Schaufenstern glänzt alles ein bisschen zu hell. Doch mitten im Glitzer stellt sich eine leise Frage: Was wünschen sich Kinder wirklich?
Manchmal ist der größte Wunsch gar nicht im Katalog zu finden. Kinder sehnen sich nicht nur nach Dingen, sondern nach Zuwendung, Nähe und Aufmerksamkeit. Nach jemandem, der zuhört, lacht, Zeit hat. Denn das Gefühl, gesehen und geliebt zu werden, wiegt mehr als jedes Paket unter dem Baum.

Liebe statt Konsum
Natürlich ist Schenken schön. Ein liebevoll ausgesuchtes Geschenk kann zeigen: Ich habe an dich gedacht. Aber wenn Konsum zum Mittelpunkt wird, verlieren wir leicht den Kern von Weihnachten. Dann wird aus Freude schnell Erwartung und aus Wünschen Forderungen.
Eltern spüren oft diesen Druck: „Ich will meinem Kind etwas Besonderes schenken.“ Doch das Wertvollste, was wir schenken können, ist oft uns selbst.
Zeit ist das Geschenk, das nicht verpackt werden kann, aber am längsten hält.
Kleine Geschichte: Das unsichtbare Geschenk
In der Familie König war das Geld dieses Jahr knapp. Die Kinder wünschten sich neue Spielsachen, doch Mama und Papa überlegten lange, was möglich ist.
Am Weihnachtsabend stand unter dem Baum ein kleiner Umschlag. Darauf stand: „Für gemeinsame Abenteuer“. Drinnen lagen handgeschriebene „Gutscheine“ – für einen Spielenachmittag, einen Spaziergang mit Kakao, einen Filmabend mit Popcorn.
Die Kinder schauten zuerst etwas enttäuscht – kein großes Päckchen, kein Spielzeug. Aber schon am nächsten Tag wollten sie den ersten Gutschein einlösen.
Und Woche für Woche wuchs daraus etwas, das kein Geld kaufen kann: Lachen, Nähe, gemeinsame Erinnerungen.
Wert: Liebe.
Botschaft: Das Kostbarste sind gemeinsame Momente.
Praxisimpuls „Wunschbaum der Herzen“
Material:
- Ein kleiner Zweig oder Ast
- Papiersterne
- Faden
- Stifte.
So geht’s:
- Jeder schreibt auf einen Stern einen Wunsch. Ein Wunsch nicht nach Dingen, sondern nach Erlebnissen oder Gefühlen:
„Ich wünsche mir einen Spaziergang mit dir“, „Ich wünsche mir mehr gemeinsame Zeit“, „Ich wünsche mir, dass wir wieder zusammen singen.“ - Die Sterne werden an den Ast gehängt.
- In den Weihnachtstagen kann immer wieder ein Stern „erfüllt“ werden.




